Beschreibung
Hans Ehlert Hamburg sind eine Zweimann-Band aus Koblenz bzw. Berlin, die sich 2008 in Hamburg formierte, um die Welt um eine weitere Garage-Trash-Band zu bereichern. Ihr Stil war zunächst stark geprägt vom alt-bewährten Crypt-Label-Sound: rotziger, minimalistischer bum-tscha-Punk aus den finsteren Höhlen der Hamburger Kanalisation. In dieser ersten Phase entstand auch die Single „How we do“, eine Offenbarung in punkto Wildheit und Verrohung. Die Fachpresse war sich einig: „Eine blutige Krachorgie, aus der jedoch immer wieder die scharfen, kantigen Rhythm ’nlues-Riffs wie Felsvorsprünge in der Brandung herausstechen“, etc. pp. Es folgte eine zweite Single („Meine Augen“), bei der sich schon eine leichte Stilveränderung abzeichnete, der Trash-Faktor aber nach wie vor sehr hoch war. 2013 dann endlich der erste Longplayer „Bizarre Farben“: neuer Stil, neuer Sound, alte Besetzung. Der Ort: Lahnstein. Hier, wo sich Lahn und Rhein die Hand reichen, wo sich die Säfte unterschiedlicher Regionen vermengen und vermischen, wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren etliche neue Songs kreiert, von denen es letztlich 12 auf das lang ersehnte Album geschafft haben. Und auch dabei kam es zu einer Vermengung, einer Vermischung der Stile. Garage-Trash traf New Wave, die Oblivions trafen Joy Division. Eine Gitarre wurde dem Bass geopfert, ein Verstärker wurde schlichtweg ersetzt, gesungen wurde plötzlich nicht mehr auf Englisch dafür auf Deutsch. Vor allem aber war es der Magie des Ortes zu verdanken, dass nun ein viel klarerer und strukturierterer Sound entstand, der in seinem Minimalismus sogar noch druckvoller hervortrat als die alten Rocker. Bass und Base Drum, seltener auch ein Synthesizer, legen einen dichten, satten Unterbau, auf dem die Gitarre wütend kreischt und krächzt und sich mit einer knallharten Snare duelliert. Und mittendrin eine eindringliche, aufgewühlte, manchmal auch fast resignierte Stimme, die sich Gehör verschaffen will und dies auch tut. „Bizarre Farben“ ist wie eine Wiedergeburt des New Wave, bevor er sich New Wave nannte, wie eine deutliche Message aus den Tiefen der 80-er Jahre, so frisch als hätten diese eben erst begonnen, ein Weckruf an die sich im Dschungel der technischen Möglichkeiten verirrten jungen Merchandise-Bands, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wie heißt es doch beim Lahnsteiner Bäcker in der Brückenstraße: „Die Zukunft des Brotes liegt in seiner Vergangenheit“!
Repress!
Tracks
01. Zwischen Hohen Häusern
02. Von Planeten & Sternen
03. Sturm
04. Schrottplatz
05. Taube
06. Foxtrott Mit Iggy
07. Mädchen Am Ende Der Straße
08. MS Freak
09. Punk Am Limit
10. Middle Class Fantasies
11. Malle
12. Stillstand