Beschreibung
Drittes Album der dada-avantgardistischen Impro-Truppe aus Genf. Die Band mit dem nahezu unaussprechlichen Namen, der frei übersetzt so viel bedeutet wie „Das allmächtige Orchester Marcel Duchamps“, wagt die musikalische Reinkarnation der berühmten Konzeptkunst-Koryphäe. Darüber hinaus verbirgt sich hinter der triumphalen Zeile eine Hommage an einige der berühmtesten westafrikanischen Bands (Orchestretout Puissant Konono No1, rchestretout Puissant Polyrythmo etc. etc.). Fast noch länger als der Bandname kommt die musikalische Selbstbeschreibung des Sextetts daher – Afropunkpopexperimenataljazz – das sich eigentlich so widerspenstig jedwedem Genre-Schubladendenken widersetzt, wie einst das Pissoir, das Duchamp zu Kunst erklärte. Wie auch immer, auf ihrem Drittling (eine Hommage an die Rotorreliefs Duchamps und ein wunderschönes Palindrom), hochkarätig produziert von John Parish und aufgenommen von Ali Chant im Toybox Studio in Bristol, entfalten die aus der freien Impro-Szene stammenden vier Musiker und zwei Musikerinnen (zuvor Dog Faced Hermans, Spaceheads, Headache oder Crevecoeur) ihre hypnotisierende Pracht von Anfang an: Die bezaubernd-feinsinnig über die Zeile „ITried To Drink The West Coast Dry“ gleitende Glockenstimme von Sängerin Liz Moscarola wird zu einem magisch-fesselnden Strudel, der die nächsten neun Songs lang nicht abreißt und bietet eine Vorausschau auf die feine Poesie der Platte. An der akustischen Sinneserweiterung beteiligt sind weiterhin Vincent Bertholet, Aida Diop, Mael Saletesm, Mathias Forge und Wilf Plum, verteilt auf u.a. Bass, Gitarre, Violine, Drums, Marimba, Percussions und Trombone. Rotorotor ist ein Manifest für experimentelle, wildwüchsige und freigeistige Popsongs, die die Sprengkraft des Punk, das ABC des Rock’n’Roll, die Rhythmik von Weltmusik und die Fantasie intellektueller Musik und was nicht sonst noch alles, auf sich vereinen und trotz allem Crossover zu stringenten Glanzstücken verkurbeln. Ein subversives Kunststück!
Tracks
01. Slide
02. Close and different
03. The Sheep That Said Moo
04. These Books Weren't Made For Burning
05. Cranes Fly
06. Tra La La
07. Apo
08. It Looked Shorter On The Map
09. Come On In
10. Homs