Beschreibung
Wer mit Freddy Fischer und seiner Cosmic Rocktime Band noch nicht so recht vertraut sein sollte, braucht vielleicht doch erst ein paar Stichworte. Orientierungshilfen. Da hört man also einen Discobeat das es einen geradewegs auf den Tanzboden zieht. Auch diese lässige Eleganz der Lieder, die Manfred Krug mal gesungen hat in den Siebzigern und damit selbst die DDR etwas Swing schenkte, wenigstens für einen Moment. Und jetzt vielleicht noch eine weitere Glitzerkugel voll Disco dazu. Das steckt man dann alles in einen schicken Smoking, und schon steht da ein Freddy Fischer da… Aber so einfach ist es dann doch nicht, sonst würde man nach diesem Rezept so eine schmissige Unterhaltungsmusik ja an jeder Straßenecke hören, wo sich dann überall so ein Fischer herumtreibt, dass man gleich einen Chor voll davon hätte und nicht nur den einen Freddy. Die Musik hat jedenfalls Groove und auch auf dem neuen Album orgelt Freddy Fischer wieder derart mit Lust, dass ein Keith Emerson nur beleidigt zur Seite schauen würde und Brian Auger anerkennend ein Auge lupfen und das andere gleich mit dazu, weil er ja gehört hat, dass er ihm nichts mehr vormachen kann an den Tasten. Und die Musik ist tight. Soul und Discokugel. Sie glitzert, diese Musik, und macht nur genau so viele Noten, die man braucht, um die Menschen auch auf die Tanzfläche zu pumpen. Und dann singt dieser Freddy Fischer auch noch und immer wieder von der Liebe, und so eine Zeile wie „Wohin kannst Du gehen mit Deiner Sehnsucht in der Hand“ das muss man sich ja erst ein! mal trauen. Aber Fischer macht das einfach, und das mag man jetzt peinlich klingen, aber wenn Fischer singt verhält es wie bei den Filmen von dem maulfaulen Finnen Aki Kaurismäki, die nur Aki Kaurismäki so machen kann, sentimental und doch auch warm und wahr. Und bei anderen wäre es nur sentimental und eben ein Kitsch. Aber möglicherweise ist dieser Vergleich schon wieder ein Stück zu hoch gegriffen, und die Lieder von Freddy Fischer wollen auch gar nicht größer sein als sie sind. Denn das alles kann ja auch mit gutem Grund die Pest sein, der Jazz, der Soul und selbst die Disco, wenn es sich gefühlsbetrügerisch aufplustert und prätentiös wird. Doch genau das ist „Dreimal um die Sonne“ kein Stück. Das aber muss das Geheimnis von Freddy Fischer sein. Und spätestens beim nächsten Konzert mit ihm und seiner Cosmic Rocktime Band werdet auch Ihr dann mitsingen bei diesem „Wohin kannst Du gehen mit Deiner Sehnsucht in der Hand“. Einfach sehr gute Unterhaltungsmusik aus Berlin.
Tracks
01. Keine Angst vorm Fliegen
02. Wohin kannst du gehen mit deiner Sehnsucht in der Hand
03. Durch die Tränen in das Glück
04. Der Bluff
05. Jedes Wort
06. Du bist gerannt
07. Weck mich auf
08. Du bist meine Liebe
09. Dreimal um die Sonne
10. Schalala
11. Am seidenen Faden
12. Ich wander durch die Sterne