LO FAT ORCHESTRAThe second word is love

Genre: Postpunk
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Artikelnummer: 013273 Veröffentlichung: Fri, 27 Apr 2012

Beschreibung

Das nächtliche Gemunkel am Tresen bei Bier und Klaren war irritierend gewesen: Aufs neue Album, so Drummer Zimmermann und Basser Strohmeier, würde das Lo Fat Orchestra auch Kinderchöre und ein Streichquartett packen. Man dachte mit Grauen an «The Wall», Konzeptalben-Bombast, Artrockkacke und hoffte halb, das sei nur der berüchtigte Schwarzwälder Humor. Jetzt ist «The Second Word Is Love» da. Nicht mit Kinder- aber mit Chören und natürlich mit Streichquartett. Die Befürchtungen zerbröseln im Nu, wenn im Opener «Be Honest» die Bassdrum nagelt, die Elektrizität in der Luft rauscht und singt, bevor der Sägezahnbass und Schmids Gesang und Orgel einsetzen. Alles gut! Alles besser! Alles: mehr! Auf «The Second Word Is Love» gibts mehr catchy Spacemelodien, mehr Beats, die auch in der Electro-Disco funktionieren («Don’t Talk To Me»), mehr Noise, mehr updateter Motown-Schmiss, mehr Weltraumgefiepe, mehr Bulldozer-Bassriffs («I’m So Happy I Could Cry»), mehr in Tiramisù-Manier geschichtete Melodien, mit Rauschen, mit Lärm, mit Geshredder ausm Effektgerätepark, mit mehr Melodie-Topping, es gibt Gospel from the Garage, oh, und: mehr Gitarre (Gitarre? Gitarre!). Was ist los hier? Schmid, Strohmeier und Zimmermann beschlossen, ihr drittes Album nicht wie die beiden – grandiosen – Vorgänger live einzuspielen, sondern sich in Markus Heinzels Liquid Studio in Freiburg einzunisten und sich diesmal Zeit zu lassen. Guter Beschluss! «The Second Word Is Love» ist ein Instantklassiker geworden, voller brachial-knackiger Hits, die bei dir «Occupy Stammhirn» spielen, aber auch mit ausufernden Kolossen von Songs («The Band Is Broke»), ein Hammeralbum, das du in 20 Jahren noch deinen Kindern vorspielen wirst (sie werden johlend auf dem Sofa auf und ab springen dazu.) Die Lo-Fat-Welt ist grösser, farbiger, komplexer geworden, die musikalische Schwarzwälder/Schaffhauser Dreiecksbeziehung weiss aber auch, dass in elektronisch amplifizierter Musik kaum etwas über Reduktion und Repetition geht. Nichts ist überladen, Bombast muss draussen bleiben, Lo Fat ist das Stichwort. Der Titel lässt schon erahnen: «The Second Word Is Love» dreht sich um Herzensdinge, um Liebe, die nicht mehr an erster Stelle steht, aber allgegenwärtig ist, um (Selbst-)Hass, Verrat, Verlust und brüchiges Glück – die Gefühlslagen sind instabil, die Musik stemmt sich mit Macht dagegen, dass alles auseinanderfällt. By the way: «Going With The Punks» heisst der Song mit dem Streichquartett, er ist das absolute Highlight der LP und bricht dir das Herz.

Tracks

01. Be Honest
02. Dont Talk To Me
03. Take Me Home Tonight
04. Going With The Punks
05. Take My Love
06. Master 3000
07. I'm So Happy
08. No Sense
09. Waiting For Me
10. The Band Is Broke