Description
“The most terrifying fact about the universe is not that it is hostile but that it is indifferent, but if we can come to terms with this indifference, then our existence as a species can have genuine meaning. However vast the darkness, we must supply our own light.” Stanley Kubrick
Es war ein sehr großes Glück, dass ich vor ein paar Jahren im Hamburger Hafenklang Listener entdecken durfte. Da standen drei Männer auf der Bühne und spielten genau die Musik, die ich seit der „Auflösung“ von Hot Water Music so sehr vermisste. Es waren nicht viele Menschen im Publikum, aber ich hatte den Eindruck, dass ich nicht als Einziger mit Gänsehaut in diesem Raum stand. Die drei bereits veröffentlichten Platten der Band waren restlos ausverkauft und so tat ich etwas, was ich in meiner bisherigen Labelgeschichte nie getan hatte: Ich fragte nach einem Re-Release. Wir wurden uns einig und ich entwickelte die gelaserten Special Editions. Am Tag der Veröffentlichung brach dann mein Server zusammen, da ich zu viel Bestellungen erhielt und hier nahm ich auch erstmals war, wie viele Fans Listener weltweit haben, denn die Bestellungen kamen wirklich aus allen Kontinenten. Umso beeindruckender ist das Ganze, wenn man weiß, dass Listener entweder selbst oder auf sehr kleinen Labels veröffentlichen, also keine große Maschinerie dahintersteht. Diese Fans erspielen sie sich mit ihren fast 150 Shows jährlich und der guten alten Mund-zu-Mund- Propaganda.
Ich denke, dieses Echo auf ihre Musik entsteht, oder zumindest bei mir ist es so, durch eine andere Form der Poesie in ihren Texten. Dan, der Sänger, nennt es Talkmusic, ich würde es als eine Form des Geschichtenerzählens beschreiben, wie es in ursprünglicheren Musikformen üblich ist. Weg von der Floskel, der inhaltsleeren Geste, der Inszenierung, hin zur Geschichte, welche erzählt werden muss. Und genau hier zeigt sich dann das Genie dieser Band. Denn diese Geschichten, könnten auch von Kubrick, Gus van Sant oder Wes Anderson stammen. Sie sind kleinteilig und in sich stimmig, sie ergeben ein großes Ganzes und liegen doch wie ein zersplitterter Spiegel vor einem und lassen nur erahnen, welche Welt einen erwarten kann. Nun gibt es mit Being Empty:Being Filled die erste Veröffentlichung, die ich von Anfang an begleiten kann und ich hoffe dieses Album wird viele Runden auf eurem Plattentellern drehen. / Gregor Samsa
Wenn man es sich einfach machen möchte, könnte man als Grundthema des neuen, vierten Albums „Being Empty: Being Filled “ den Verweis auf all die herausragenden Persönlichkeiten, welche vorgestellt werden, heranziehen. Aber so leicht ist es natürlich nicht. Listener sind lauter geworden, die Gitarren rockiger, manchmal auch zorniger. Kris schlägt ins Schlagzeug, als gebe es kein Morgen. Dies ist aber nur die musikalische Seite. Die andere ist die Poesie und Dan singt, oder sollte man besser sagen, erzählt vom Leben, mit seinen Kanten, mit den großen Momenten, den vielen Fragen und den vielen Scheitern, wie kein zweiter Sänger auf dieser Welt. Kein Pathos, keine falsche Theatralik verstellt den Blick auf den Inhalt der Erzählung. Diese Form wie Dan seine Geschichten, welche auch unsere Geschichten sein können, vorträgt, macht Listener mit Abstand zu den interessantesten Bands der heutigen Zeit. Es sind diese Analogien die unsere Zeit am treffendsten beschreiben können und uns auch diese begreifen lassen. Dieses Aufzeigen der Widersprüche ohne den Finger zu heben. Diese Wärme, die am Ende immer noch Hoffnung spendet, macht ihre Musik einzigartig.
Tracks
01. Pent Up Genes
02. Little Folded Fingers
03. There's Money In the Walls
04. Add Blue
05. Bloodshot/New Love
06. Shock and Value
07. Window To the World
08. A Love Letter To Detroit
09. Manhattan Projects
10.Plague Doctor