Description
Das kennt man doch – ein echt fetter Burger – Veggi oder nicht, das spielt für diese Metapher wirklich keine Rolle – ein riesen Haufen Pommes, und mindestens ein halben Liter Cola oder ähnliches. Diesem Dreigestirn des Ungesundseins kann zumindest ich selten widerstehen. Ich weiss, dass der Kram einem im Magen liegt, dass er Unmengen Kalorien und Kohlehydrate hat und das es an sich echt ein fieses Essen ist. So weit so gut. Und was hat das mit Trainwreck zu tun? Ganz einfach: “Old departures, new beginnings” ist sozusagen ein musikalisches Burger-Menu. Das tut weh, ist sperrig, man kann das auch nicht jeden Tag am Kopf haben aber wenn man dann zuschlägt, und sich den Kram reinzieht, ist es das geilste auf der ganzen Welt.Dann werden Glückshormone rausgehauen, als hätte wer Mamas Pillen ins Essen gemischt. Dann grinst man über beide Ohren und freut sich, dass man diese widerspenstige Biest Stück Musik aufgelegt hat. Schon der Opener ist sozusagen ne grosse Pommes Spezial. Da gibt es alles, was man von modernem HardcorePunk erwartet. Die heftigen Parts, die experimentellen Momente, das Ungestüme, das Wilde, das gegen alles Anschreien. Die Gitarren singen und schiessen sich die Melodien buchstäblich zu – Duell und so… Es klingt an sich etwas aufgeräumter als die letzten Platten und irgendwie stellenweise auch fast “poppiger” – gerade der erste Song lässt bisher ungeahnte Freiheiten für fast ruhige und sphärische Momente. Ab dem zweiten Song ist dann Schluss mit Freundlichsein. Da gib es D-Beats, stürmisches Gedresche – was an frühe Converge erinnert – und nach nicht langer Zeit durch ein mächtigen “Mosh”-Part unterbrochen wird. An sich birgt die Platte den einen oder anderen feisten Nackenbrecher-Part, der das Mitschunkeln nicht schwierig macht. Mit zwei Interludes kehrt Ruhe ein, die aber nicht allzu lange anhält. Man hört den Jungs die unterschiedlichsten Musikeinflüsse und lange Tour und Banderfahrung wirklich an und bekommt elf ausgefeilte, mit allen Wassern gewaschene Songs um die Ohren geschlagen, die von Baroness-, Comadre-, frühen Envy- bis zu den schon zitierten Converge-Feeling alles ein bisschen in tragen. Ich hab sowas schon echt lange nicht mehr gehört, bzw. finde selten die Gelegenheit so eine musikalische Abrissbirne über die ganze Länge durchzuhalten – da bin ich wahrscheinlich zu hart Popper, hehe – aber ich bin trotzdem Fan. Und so schliesst sich auch der zugegebenermaßen etwas wilde Burger-Vergleich: manchmal muss es halt der kulinarische Dampfhammer sein, der einem schön die Endorphine rauskitzelt – und das sind Trainwreck gewiss!
Tracks
01. time erases everything
02. summarized existence
03. splitting the seams
04. old departures
05. apnea
06. heartless
07. no kind of home
08. coming home
09. new beginnings
10. regardless
11. I will show you fear in a handful of dust